Ich höre in letzter Zeit öfter von Familien, die stolz von dem halben gelben Sack berichten, den sie im Monat maximal füllen. Wir leben zu zweit, gehen allgemein bewusst mit Ressourcen um, aber sind trotzdem noch weit davon entfernt.
Obst & Gemüse kaufen wir soweit möglich unverpackt, Plastiktüten werden aufgehoben und wiederverwendet (im Zweifel als Müllsack), pfandfreie Getränkeflaschen oder -dosen werden nicht gekauft.
Habt ihr weitere konkrete Tipps, um Plastikmüll im Haushalt zu vermeiden?
Leider nicht für jeden eine Option: Bei uns gibt es in der Nähe einen Unverpacktladen (sogar in Fußnähe - also wirklich ein Privileg!). Mit einem Vorrat an Glasbehältern kann ich meinen Bedarf an Haferflocken, Linsen, Kaffee, etc. decken ohne dabei Plastikmüll zu verursachen.
Wer Interesse hat, kann mal beim Unverpackt-Verband nach einem Laden in der Nähe suchen.
Kann mir jemand bitte meine Urteile entkräftigen?
Die nehmen doch einfach nur Futter in Beuteln und packen das in Glas. Oder wie bekommen die ihr Müsli?Ne, die bekommen das halt in Großverpackungen, wie du sie in der Metro kaufen könntest. Fällt auch Verpackung an, aber halt viel weniger.
Manche Zulieferer für Unverpackt-Läden haben aber auch schon auf Mehrwegbehälter umgestellt. Sind ja die gleichen Idealisten wie die Betreiber.
Mit Einschränkungen. Bei meinem Unverpackt-Laden kommen beispielsweise die Nudeln in verhältnismäßig kleinen 5-kg-Plastikbeuteln, viele andere Lebensmittel wie Müsli in großen Papiersäcken (50L oder so?) und viele der Reinigungsprodukte in Mehrweg-Plastikgebinden des Herstellers.
Danke für den Link!
Leider tatsächlich keine realistische Option; ich wohne in einer der zehn größten Städte Deutschlands und laut Karte gibt es in der ganzen Stadt genau drei Unverpackt-Läden :(
Das ist leider noch immer eine Nische und wird ohne eine politische Intervention auch so bleiben.
Alternativ dazu kann ich aber auch Wochenmärkte empfehlen. Viele Metzger- und Käsestände packen direkt in mitgebrachte Behälter ab. Joghurt, Honig, etc. gibt es oft auch in Mehrwegbehältern.
Bei uns hatte vor ein paar Jahren ein neueröffneter Edeka eine Ecke mit unverpackt-Zeug. Wurde leider nach wenigen Wochen abgeschafft.
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Lasse Umverpackungen im Laden zurück. (Diese muss der Handel kostenfrei zurücknehmen.)
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Nutze Käse-, Fleisch-, Fischtheke anstatt der vorverpackten Ware. (Das vermeidet nebenbei versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen.)
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Nutze Leitungswasser anstatt Wasser in Flaschen.
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Achte beim Kauf nicht auf Pfandflaschen/-Dosen, sondern auf Mehrwegflaschen.
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Die Verpackung von Milchproduktion wie Joghurt unterscheiden sich teilweise sehr stark, wenn es um die Menge des verwendeten Kunststoff geht.
Ich finde das Projekt und zugehörige App von Replaceplastic eine schöne Idee. Das vermeidet nicht direkt den Müll, gibt jedoch Feedback zum Produzenten. Ob es wirklich etwas verändert sollte jeder für sich selbst abschätzen und bewerten.
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Seife am Stück im Schwammsäckchen zum Duschen. Ich will nie wieder zurück zu Flüssigseife.
Am besten natürlich ganz ohne Verpackung, aber das geht nicht immer. Ansonsten möglichst viel in Mehrweg kaufen, bspw. Milch und Milchprodukte, aber auch Milchersatzprodukte (Joghurt, Quark, Schmand und Hafermilch gibt es inzwischen im Glas). Konserven ebenfalls lieber in Glas oder Blechdose statt Plastikbeutel. Für Obst und Gemüse Mehrwegbeutel mitnehmen.
Einige Produkte gibt es inzwischen in Papp/Papierverpackung, insbesondere bei den Süsswaren.
Vor Corona haben wir auch für Wurst/Käse eine Tupperbox mitgenommen, aber das bietet leider inzwischen keiner mehr an.
Wir haben unseren gelben Sack von 3 Stück pro 2wöchiger Leerung auf 1-1,5 Sack reduziert. Dafür ist der Einkauf durch das Glas deutlich schwerer geworden.
Und natürlich auch Finger weg von Einweg-Flaschen, auch wenn die nicht im gelben Sack landen, Plastikmüll ist das trotzdem. Sprudel kann man auch mit Sodastream machen und Säfte gibt es auch als Mehrweg.
Ansonsten möglichst viel in Mehrweg kaufen, bspw. Milch und Milchprodukte, aber auch Milchersatzprodukte (Joghurt, Quark, Schmand und Hafermilch gibt es inzwischen im Glas). Konserven ebenfalls lieber in Glas oder Blechdose statt Plastikbeutel. Für Obst und Gemüse Mehrwegbeutel mitnehmen.
Gerade Glasflaschen haben eine schlechte Klimabilanz. Grund: die weiten Transportwege.
Stimmt für Einweggläser, aber nicht für Mehrwegflaschen zB für Milch und Sahne oder Mehrweg-Jogurtgläser oder Bierflaschen.
Je näher der Produzent, umso weniger Transport ist nötig. Also am besten die lokale Kleinbrauerei unterstützen, schmeckt auch besser.
Was ist die Alternative? Unser Konsum hat allgemein eine schlechte Klimabilanz.
Bei den Transporten hoffe ich, dass die mit kommenden Fahrzeuggenerationen besser werden, aber Plastik aus Erdöl wird immer schädlich sein. Kann man noch auf alternative Kunststoffe hoffen, aber die lösen nur das Öl, aber nicht das Müllproblem.
Ich bin persönlich auch pro Glas, auch wenn die Umweltbilanz aktuell noch schlechter ist. Glas kann man einschmelzen und wenn der Strom dafür irgendwann 100% regenerativ ist, ists gut. Auch den Transport kann man regenerativ machen. Plastik wird auf lange Sicht weiter aus Öl sein und bleibt in seiner Form oder Mikroplastik laaaaange im System. Da fang ich doch lieber jetzt schon eine Glaswirtschaft aufzubauen mit Sicht auf die zukünftige Stromerzeugung.
Glas hat auch nicht die gleiche Art der Abnutzung wie Plastik, also wird nicht so an die Umwelt abgegeben.
Ich hab einen ganz großen Punkt vergessen: Putzmittel, Waschmittel, Duschzeug.
Wir nutzen inzwischen Spülmittel, Küchen/Bad-Reiniger, Glasreiniger, etc. zum selbst anrühren (bspw. Everdrop, Blaue Helden), die sind typischerweise auch in Papierverpackung, das spart nicht nur die Plastikflasche, sondern auch jede Menge Transportkapazität.
Duschzeug gibts da auch, wobei wir da eher das feste Duschzeug und Shampoo nehmen. Das Duschgel zum anrühren nur für die Kinder, weil die das mit Duschgel besser hinbekommen als mit einem Seifenstück.
Und natürlich auch Finger weg von Einweg-Flaschen, auch wenn die nicht im gelben Sack landen, Plastikmüll ist das trotzdem. Sprudel kann man auch mit Sodastream machen und Säfte gibt es auch als Mehrweg.
Ergänzend: Viel gibt es auch versteckt als Mehrwegprodukt. Beispiel Schweppes: Oft sind die Einzelflaschen im Regal Einweg, die im Kasten (die man dann auch einzeln rausnehmen kann) mehrweg.
Nicht nur Obst & Gemüse unverpackt kaufen, sondern auch alles andere.
Wir haben das Glück in Riechweite zweier Bauernhöfe und Schlachter/Metzgerei zu leben, heißt sämtliche Fleisch-, Milch-, und Gemüseprodukte kann man in Papier, Glas, Körben oder auch Tupper kaufen. Je nachdem was man möchte.
Hygieneprodukte sind zwar in Plastik, werden aber auch bis zum letzten Rest genutzt. Zahnpastatuben können auch aufgeschnitten werden, meistens ist noch genug für ne Woche drin. Seife etc. sind einfach Blöcke. Wasserflaschen gibt es nur als Glas oder Metall, das Wasser kommt aus dem Hahn.
Das größte Problem sind Süßigkeiten, unverpackt gibt es die Kaum. Höchstens Schokolade rein in Papier.Wir haben das Glück in Riechweite zweier Bauernhöfe […] zu leben
Das klingt nicht so glücklich für die Nase.
Hier wurde das meiste ja schon erwähnt. Für den Haushalt lohnt es sich auch mal einen Blick auf Großpackungen zu werfen, vor Allem bei Dingen, die gewiss und kontinuierlich verbraucht werden. Bei hiesigen Drogerien mit Onlineshop lassen sich z.B. Dinge wie Frosch Spülmittel in der 5L-Pulle bestellen. Idealerweise kommen andere Großpackungen auch ganz ohne Plastik aus und sind dann im Pappkarton. Die Entsprechende Lagerfläche für so etwas ist dann natürlich vorausgesetzt.
Ist mir zu viel Aufwand. Mülltrennung auch. Ist ein systemisches Problem, das nicht durch individuale Anstrengungen beseitigt werden kann. Jaja, ich weiß: Nirvana Fallacy. Aber trotzdem, sich auf sowas zu konzentrieren und überhaupt drüber nachzudenken ist so komisch.
Wenn du wirklich was bewegen willst, setz dich doch dafür ein, dass es überhaupt weniger Plastikmüll gibt.
Dann ticken wir da einfach unterschiedlich. Sicher braucht es mehr politische Anreize. Ich kehre nur gerne vor der eigenen Haustüre, bevor ich auf andere zeige. Und der Aufwand hält sich für mich persönlich in Grenzen. Jedenfalls ist die Hürde das eigene Verhalten anzupassen deutlich geringer, als sich politisch / aktivistisch zu engagieren. So geht es denke ich mal vielen in der Bevölkerung
Joa, drum wird die Gesamtsituation auch nicht besser. Kehr mal weiter, hab ja nix dagegen. Sag nur dass du dir wegen dem Impact keine Illusionen machen sollst.
Bei der Mülltrennung bin ich komplett bei dir. Der Quatsch den wir hier machen mit Joghurtdeckel abspülen erzeugt vor allem hochwertiges Brennmaterial für Verbrennungsanlagen. Die Hersteller kehren sich nen Scheiß um die Recycelbarkeit ihrer Verpackungen und die Verantwortung dafür wird auf den Verbraucher abgeschoben weil “dER wILl DAs Ja sO”.
Wenn wir das verändern wollen müssen wir regulieren. Fertig. Ein Produkt, dessen Verkaufsverpackung nicht zu mindestens 80-90% wiederverwertet werden kann, bestätigt durch die Entsorgungsbetriebe die das Recylcing machen, darf nicht in den Verkauf. 3 Jahre Schonfrist, damit die Industrie Ihre Maschinen umbauen kann und ab dafür.
Hab tbh auch mehr downvotes erwartet für den Kommentar (der Klassiker, ich weiß). Ich mein, andere haben sich ja schon drüber ausgelassen was man persönlich machen kann und das ist auch okay. Solange man halt einsieht, dass man das hauptsächlich fürs eigene Gewissen macht.
Scheiß doch auf die Downvotes. Trotzdem vergisst du einen ökonomischen Punkt: Du zahlst nämlich für die Entsorgung bereits beim Kauf des Produkts (Grüner Punkt/Duales System). Wenn du also die Verpackung in den Recyclingcontainer wirfst, hast du weniger Abfall in der Tonne und das Duale System muss sich um die Entsorgung kümmern. Tatsächlich bin ich ebenfalls der Meinung, dass auf Gesetzgeberischer Seite viel zu viel durchgeht.
… Joghurtdeckel abspülen…
Keiner verlangt den Müll abzuwaschen! Ein vollständiged Abtrennen des Deckels sollte leicht möglich sein. Einfaches Sammeln bzw. in drei Kategorien Vorsortieren ist nicht wirklich aufwändig und kompliziert.
Etwas Druck auf Hersteller und Händler wiederverwendbare Verpackungen anzubieten oder Wäre unverpackt anzubieten ist definitiv sinnvoll.
Das Argument “Der Kunde will das ja so.”, sehe ich jedoch des öfteren bestätigt. Z.B. wenn man das Kundenverhalten in Supermärkten beobachtet und neben der Fisch-/Käse oder Wursttheke, die gleichen Waren in Kunsttoffverpackt angeboten werden. (siehe sehr viele E-Center). Ich sehe es auch bestätigt, dass ein einfaches “Ist mir zu kompliziert.” in diesem Thread als Argument ausreicht die bisherige von den zuständigen Stelle vorgegebenen Vorgehen nicht umzusetzen. Gleichzeitig jedoch nach Vorschriften für andere vorzuschlagen.
Zugespitze Darstellung um einen Punkt zu machen scheint bei dir nicht erlaubt.
Schade.
Mülltrennung und Müllvermeidung ist wie alle anderen Themen auch: Der der die Macht hat es zu Verändern, ist der Hersteller. Der machts aber nicht, weil das ist teurer und dann fällt er gegenüber der Konkurrenz zurück. Das gilt für Verpackung, Inhaltsstoffe, Langlebigkeit der Produkte und vieles mehr.
Zu glauben, der Verbraucher hätte die Macht durch seine Kaufentscheidung auch nur ansatzweise irgendwie auf die Entscheidungsprozesse einzuwirken ist naiv. Die Etablierten Lebensmittelkonzerne bekommst du nicht tot. Der Marktanteil von Unverpacktläden am Lebensmitteleinzelhandel ist so gering, der ist nicht mal messbar.
Wenn du ersthaft eine Veränderung in diesen Themen haben willst dann musst du die Hersteller regulieren. Verbieten, vorschreiben, kontrollieren und Verstöße bestrafen. Sonst finden die IMMER einen Grund es nicht zu tun.
Ich bin komplett dabei Verpackungsmüll wo es geht zu vermeiden. ABER: Wir dürfen dieses Problem nicht dem Idealimus einiger weniger überlassen. Damit werden wir das Problem nicht lösen.
Ihr unterschätzt alle immer wie viele Menschen es gibt…
Initial braucht es natürlich einen Hersteller, der sich wagt, normalerweise ein Außenseiter, der nichts zu verlieren hat. Dann braucht es Nachahmer (und glücklicherweise haben wir das bei vielen plastikfreien Produkten bereits). Und dann müssen Menschen diese Produkte kaufen, aber da die Hersteller klein sind, müssen es oft gar nicht mal so viele Menschen sein. Sobald der Markt existiert und profitabel aussieht, machen da auch etablierte Marken mit (und auch das gibt es teilweise schon). Sobald das mehr werden, können dann auch die Preise sinken.
Natürlich sehe ich den Punkt, dass sich durch solche Mechanismen nur bestimmte Produkte ändern können. Und ich sehe den Punkt, dass es mit politischer Aktion schneller und besser geht. Andererseits ist politische Aktion bei solchen Themen wahrscheinlicher, sobald sich mehr Konsumenten dafür interessieren und stark machen.
Das was du beschreibst gibt es ja schon, aber das sind leider auch Idealisten die auf Idealisten als Kunden setzen. Die sind wichtig, um zu zeigen: “Guckt mal, plastikfrei geht”. Auch im großen Maßstab.
Um das klarszustellen: Ich finde auch gut, dass es das gibt. Mir ist nur auch klar, dass die meisten Unternehmen Schweine sind, die dir das Bein abhacken und dir die Prothese verkaufen würden, wenn das legal wäre. Deswegen ist es am Ende die Aufgabe der Politik aus dem “Plastikfrei geht” ein “Plastikfrei ist Pflicht” zu machen.
Deswegen ist es am Ende die Aufgabe der Politik aus dem “Plastikfrei geht” ein “Plastikfrei ist Pflicht” zu machen.
Ja klar. Aber wenn es nicht schon vorher einen Markt gibt, dann können alle etablierten Hersteller darauf verweisen, dass es entweder nicht geht oder kein Kunde je so ein Produkt kaufen würde.
Deshalb ist es durchaus wichtig, dass eine halbwegs signifikante Minderheit schon plastikfreie Produkte kauft, bevor es Pflicht ist.
Vielleicht. Ich bin aber auch einfach zu faul um dauernd den Müll runterzutragen. Je weniger desto gut.