Wenn ich das richtig verstehe geht es hier um wenige tausend Menschen, die mit unseren verschiedenen Entwicklungsprogrammen zusammengearbeitet haben und jetzt den Taliban mehr oder weniger ein Dorn im Auge sind. Die lassen wir aus bürokratischen gründen hier nicht her, obwohl wir das Land wieder in die Hände von Extremisten gelassen haben.
Zwar teilt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit, für ehemalige Mitarbeiter im PCP-Projekt “gelten dieselben Regelungen, wie für andere Ortskräfte und Werkvertragsnehmende.” Aus vertraulichen Regierungsdokumenten geht aber hervor, dass Beamte bei der Prüfung von Werkvertragsnehmern eine “restriktive Handhabung” anwenden sollen. In der Folge wurde von mehr als 1300 PCP-Mitarbeitern, die eine Gefährdung angezeigt haben, lediglich 56 eine Aufnahmezusage ausgesprochen. Mehr als 1000 wurden abgelehnt.
Wenn wir irgendwen im Land haben wollen dann doch genau die, die sich für ein besseres Land eingesetzt haben. Die sich hier bestimmt auch für ein besseres Land einsetzen würden.
Wir haben es offensichtlich diese 50 Jahre nicht geschafft eine Veränderung zu erzielen, wir haben einfach 50 Jahre geholfen den Status Quo beizubehalten und jetzt wo alle weg sind fangen die exakt wieder da an wo sie vor 50 Jahren waren.
Das ist in meinen Augen aber auch normal, weil diese “Hilfstruppen” halt unmöglich für den Aufbau einer Opposition/funktionierenden und demokratisch legitimierten Regierung oder demokratischen Strukturen und einem Umdenken vom Clandenken zu einem übergreifenden Volksverständnis führen können. Wie sollen die das auch machen?
So etwas entsteht von innen heraus, das kann man nicht überstülpen oder dafür eine Ausbildung anbieten und unsere Ansichten von “Ordnung” passen auf ein Land wie Afghanistan nicht.
Vielleicht wäre es an der Zeit mal einzugestehen, dass wir aus Hilflosigkeit gehandelt haben und keinen Deut schlauer sind als die Afghanen, wie man in diesem Land zu tiefgreifenden Verbesserungen kommt für alle die dort leben.
Was mit den Hilfskräften geschieht ist unwürdig, Wenigen wurde eine Ausreise ermöglicht und falls jemand sich in Deutschland engagieren möchte, denn auch denen die hierher kommen durften fällt das Leben hier alles andere als leicht: https://www.patenschaftsnetzwerk.de/