Sollen ältere Autofahrer regelmäßig Gesundheitstests machen, um sicherzugehen, dass sie noch gut fahren können? Darüber stimmt heute das EU-Parlament ab. Verkehrsminister Wissing spricht sich gegen Verpflichtungen aus.
Klar muss eine Kontrolle her und Leuten, die auf Grund medizinischer Defizite nicht zum führen eines Kfz geeignet sind die Pappe abgenommen werden… aber es muss auch an Alternativen für diese Menschen gearbeitet werden:
Ich lebe hier in einem totalen Kaff, es fährt ein Schulbus, das wars dann aber auch schon. Hast du hier kein Auto bist du am Arsch. Hier im Dorf (und auf diversen Höfen in der Umgebung) leben an und für sich rüstige Rentner für die aber bei Verlust des Führerscheins wohl nur noch das Altersheim in Frage käme (Kinder sind in die großen Städte gezogen, Nachbarn oft selbst alt. Taxi? Mit Anfahrt aus der nächsten größeren, etwa 20 km entfernten Stadt quasi unbezahlbar).
Zum einen gibt es dann noch 25km/h Autos bzw. Roller diverser Bauarten, aber viel wichtiger ist doch die Frage: wie viele mobile Rentner ist dir ein Verkehrstoter wert?
Das klingt vielleicht zynisch, aber das ist genau die Rechnung, die man hier aufmachen muss. “Unfähige” Autofahrer töten. Diese Maßnahme würde also Menschen retten. Gleichzeitig schränkt das ein paar Rentner ein paar Jahre ein. Über 70% der Menschen in D wohnen in Städten, der Abstand zwischen unfähig Auto zu fahren und pflegebedürftig dürfte in der Praxis auch nicht so groß sein. Von wie vielen Lebensjahren reden wir also? Wiegt das die verletzten und toten auf?
Hah, die 25 km/h Fahrzeuge (und langsamer) hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht mehr auf dem Schirm! Das könnte - wenn richtig vermarktet - mit Sicherheit die Hemmschwelle für den Verzicht auf ein “richtiges” Auto für so manchen deutlich senken.
Von wie vielen Lebensjahren reden wir also? Wiegt das die verletzten und toten auf?
Ich glaube das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss… das weckt so Erinnerungen an die Diskussionen rund um Corona…
Ich glaube das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss… das weckt so Erinnerungen an die Diskussionen rund um Corona…
Und? Im Ernst, diese Rechnung machen wir doch längst, das sagt bloß keiner. Wenn wir zB Medikamente erst nach einer Prüfung zulassen, dann sagen wir damit, dass wir die Menschen, die zwischen “Erfindung” und Zulassung vermeidbar sterben hinnehmen, weil wir meinen, dass die “überschüssigen” toten durch etwaige unwirksame oder schädliche Medikamente schwerer wiegen.
Noch direkter ist es bei Organspenden. Da wird ganz klar gesagt: Alkoholiker kriegen keine neue Leber. Warum? Weil wir mehr Lebensjahre rausbekommen, wenn wir das jemand anderem geben.
Es ist doch hochgradig unehrlich, so zu tun, als ob wir diese Abwägungen nicht vornehmen würden. Wir tun das. Schon immer.
Dass es keine Alternativen gibt ist ja aber die Folge davon, dass alle mit dem Auto fahren. Die Bahnstrecken hat man rückgebaut, jeder Radweg wird torpediert, der Dorfladen hat zugesperrt, weil alle mit dem Auto zum Supermarkt auf der grünen Wiese fahren, der Ortskern ist tot, weil da die Bundesstraße durchläuft. Wenn man sich das Wahlverhalten alter Leute am Land anschaut wollen die Leute das auch so. Tja.
Zum unbezahlbaren Taxi: Ich weiß, dass die Nachkriegsgeneration da oft innerlich blockiert ist, aber für die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Autos kann man ziemlich oft Taxi fahren. Jetzt vielleicht nicht 2x20km Kilometer, aber halt bis zur S-Bahn. Oder man spricht sich mit Gertrude und Josef ab und fährt gemeinsam. Oder fragt Mal die Nachbarn.
Ich weiß, die Situation hier in meiner kleinen Ecke im hessischen Outback ist jetzt virlleicht nicht wirklich repräsentativ… aber es gibt halt genügend Regionen wie meine, wo die nächste S- oder U-Bahn gute 90 km entfernt abfährt und die Öffis aus “Schulbus bis zu Stadt und von da mit der Bimmelbahn weiter” bestehen.
Ja icg weiß, Henne/Ei und so…
Aber die in der anderen Antwort auf meinen Post angesprochenen 25 km/h Fahrzeuge könnten dagegen für die Klientel vielleicht schon eher eine Antwort sein.
Klar muss eine Kontrolle her und Leuten, die auf Grund medizinischer Defizite nicht zum führen eines Kfz geeignet sind die Pappe abgenommen werden… aber es muss auch an Alternativen für diese Menschen gearbeitet werden:
Ich lebe hier in einem totalen Kaff, es fährt ein Schulbus, das wars dann aber auch schon. Hast du hier kein Auto bist du am Arsch. Hier im Dorf (und auf diversen Höfen in der Umgebung) leben an und für sich rüstige Rentner für die aber bei Verlust des Führerscheins wohl nur noch das Altersheim in Frage käme (Kinder sind in die großen Städte gezogen, Nachbarn oft selbst alt. Taxi? Mit Anfahrt aus der nächsten größeren, etwa 20 km entfernten Stadt quasi unbezahlbar).
Zum einen gibt es dann noch 25km/h Autos bzw. Roller diverser Bauarten, aber viel wichtiger ist doch die Frage: wie viele mobile Rentner ist dir ein Verkehrstoter wert?
Das klingt vielleicht zynisch, aber das ist genau die Rechnung, die man hier aufmachen muss. “Unfähige” Autofahrer töten. Diese Maßnahme würde also Menschen retten. Gleichzeitig schränkt das ein paar Rentner ein paar Jahre ein. Über 70% der Menschen in D wohnen in Städten, der Abstand zwischen unfähig Auto zu fahren und pflegebedürftig dürfte in der Praxis auch nicht so groß sein. Von wie vielen Lebensjahren reden wir also? Wiegt das die verletzten und toten auf?
Hah, die 25 km/h Fahrzeuge (und langsamer) hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht mehr auf dem Schirm! Das könnte - wenn richtig vermarktet - mit Sicherheit die Hemmschwelle für den Verzicht auf ein “richtiges” Auto für so manchen deutlich senken.
Ich glaube das ist eine Rechnung bei der man vorsichtig sein muss… das weckt so Erinnerungen an die Diskussionen rund um Corona…
Und? Im Ernst, diese Rechnung machen wir doch längst, das sagt bloß keiner. Wenn wir zB Medikamente erst nach einer Prüfung zulassen, dann sagen wir damit, dass wir die Menschen, die zwischen “Erfindung” und Zulassung vermeidbar sterben hinnehmen, weil wir meinen, dass die “überschüssigen” toten durch etwaige unwirksame oder schädliche Medikamente schwerer wiegen.
Noch direkter ist es bei Organspenden. Da wird ganz klar gesagt: Alkoholiker kriegen keine neue Leber. Warum? Weil wir mehr Lebensjahre rausbekommen, wenn wir das jemand anderem geben.
Es ist doch hochgradig unehrlich, so zu tun, als ob wir diese Abwägungen nicht vornehmen würden. Wir tun das. Schon immer.
Dass es keine Alternativen gibt ist ja aber die Folge davon, dass alle mit dem Auto fahren. Die Bahnstrecken hat man rückgebaut, jeder Radweg wird torpediert, der Dorfladen hat zugesperrt, weil alle mit dem Auto zum Supermarkt auf der grünen Wiese fahren, der Ortskern ist tot, weil da die Bundesstraße durchläuft. Wenn man sich das Wahlverhalten alter Leute am Land anschaut wollen die Leute das auch so. Tja.
Zum unbezahlbaren Taxi: Ich weiß, dass die Nachkriegsgeneration da oft innerlich blockiert ist, aber für die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten eines Autos kann man ziemlich oft Taxi fahren. Jetzt vielleicht nicht 2x20km Kilometer, aber halt bis zur S-Bahn. Oder man spricht sich mit Gertrude und Josef ab und fährt gemeinsam. Oder fragt Mal die Nachbarn.
Ich weiß, die Situation hier in meiner kleinen Ecke im hessischen Outback ist jetzt virlleicht nicht wirklich repräsentativ… aber es gibt halt genügend Regionen wie meine, wo die nächste S- oder U-Bahn gute 90 km entfernt abfährt und die Öffis aus “Schulbus bis zu Stadt und von da mit der Bimmelbahn weiter” bestehen.
Ja icg weiß, Henne/Ei und so…
Aber die in der anderen Antwort auf meinen Post angesprochenen 25 km/h Fahrzeuge könnten dagegen für die Klientel vielleicht schon eher eine Antwort sein.