Mehr als 60.000 Jugendliche beteiligten sich an der inoffiziellen U18-Wahl. Sie behält ihren Namen, obwohl das Wahlalter bei der EU‑Wahl bereits auf 16 Jahre gesenkt wurde. Zwei Drittel der Stimmen kommen aus nur zwei Bundesländern. Im Osten gibt es riesige Abstände zwischen dem Gewinner und den anderen Parteien. Ein Newcomer kommt bei den Jugendlichen gar nicht vor.
SPD und CDU sind bundesweit die mit Abstand stärksten Parteien bei der U18-Europawahl. Die Sozialdemokraten landen mit 19,7 Prozent auf Platz eins, die Christdemokraten folgen direkt dahinter mit 19,4 Prozent. Die Grünen mit 13,9 Prozent und die AfD mit 13,6 Prozent folgen auf den weiteren Plätzen. Für die Linke entschieden sich 6,8 Prozent der Jugendlichen, die Tierschutzpartei wählten 4,3 Prozent, dahinter kommt die FDP mit 4,1 Prozent. 18,2 Prozent entfallen auf die weiteren Parteien.
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In den ostdeutschen Bundesländern liegt die AfD weit vor allen anderen Parteien. In Thüringen schaffte die dort vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte Partei fast die absolute Mehrheit und holte 46,8 Prozent der Stimmen der teilnehmenden Jugendlichen. In Brandenburg gaben 38,3 Prozent ihre Stimmen der Rechtsaußenpartei. In Sachsen waren es 26 Prozent. In allen drei Bundesländern wird im September ein neuer Landtag gewählt. In Thüringen und Brandenburg liegt die Zustimmung der Jugendlichen zur AfD deutlich über den allgemeinen Umfragen, in Sachsen deutlich darunter.
In Mecklenburg-Vorpommern erreicht die AfD 39,7 Prozent, in Sachsen-Anhalt 28,2 Prozent. Andere Parteien folgen im Osten mit 10 bis 20 Prozentpunkten Abstand – in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die SPD, in Sachsen-Anhalt und Thüringen die CDU, in Sachsen die Linke. Sahra Wagenknechts BSW ist bei den Jugendlichen und Erstwählern noch völlig unbekannt und erreicht maximal 1,7 Prozent.
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Vergiss es, die Leute hier sind scheinen echt zugenagelt und wenig bereit, über vorgefasste Meinungen und eingeprägte Werte hinaus zu denken.
Schade. Früher™ hat man miteinander diskutiert, Ansichten ausgetauscht und ist vielleicht mit der gleichen Meinung wie vorher aber angereichert durch neue Sichtweisen auseinandergegangen und hat sich sogar noch für das gute Gespräch bedankt. Oder hat seine Meinung geändert oder Erkenntnisse außerhalb des eigenen Erlebens hinaus erhalten. Heute ist mehr “wir und die” als es jemals war.
Ich habe im Bekanntenkreis einen seit Jahren überzeugten AfD-Wähler (als es noch um den Euro Rettungsschirm ging) und einen recht extremen Linken, dessen Wahl-o-Mat die AfD auf den allerletzten Platz setzt. Beide diskutieren natürlich bis die Hütte qualmt aber gehen zusammen wandern, nach der Arbeit einen heben und sind insgesamt echt gute Kumpel. Sind beide 50+. Ich selbst bin irgendwo dazwischen und kann daher aus beiden Seiten schöpfen, mal stimme ich dem einen eher zu, mal dem anderen.
Interessanterweise war dieses fast religiöse Festhalten an vorgefassten Meinungen einer der Gründe weshalb ich mich damals aus der linken Szene verabschiedet habe… aber egal, das ist ein Thema für sich. Es ist aber wirklich so, dass die Diskussions- und Streitkultur wohl ziemlich den Bach runter geht. Ich habe so das Gefühl, dass es jetzt nur noch die Einstellung gibt “Wenn mein Gegenüber nicht meiner politischen Richtung folgt muss er ein durch und durch schlechter Mensch sein”.
Die Frage ist nur wie man das wieder auf geistig gesünderen Boden bekommen kann…